Das Beste in Zeiten Corona ist, gut informiert zu sein. Für das Unternehmen, die Mitarbeiter und natürlich sich selbst. Neben den öffentlichen Quellen, u.a. des Bundesministeriums und des Staatsministeriums Bayern geben wir Ihnen wichtige Tipps an die Hand, wie Sie als Unternehmer derzeit handeln sollten.
Gastbeitrag von Gertrud Hansel – Schule für Unternehmer.
Unsere Tipps für Unternehmer
1. Sicherheit
Eines unserer wichtigsten Grundbedürfnisse ist Sicherheit. Hierbei ist es egal, ob es sich um tatsächliche oder gefühlte Sicherheit oder eben Nicht-Sicherheit handelt. Um möglichst handlungsfähig zu bleiben, hat es sich bewährt zu wissen: „Was gibt mir Sicherheit.“
- Fakten, Zahlen, Daten?
- Ein Plan, vielleicht sogar schriftlich?
- Gespräche mit anderen?
- Neue Ideen für die Zukunft?
Finden Sie es heraus und sorgen Sie dafür, dass Sie das bekommen, was Ihrer Sicherheit gut tut. Nehmen Sie sich Zeit dafür.
2. Guter Allgemeinzustand
Emotionsmanagement kann nur gelingen, wenn wir uns in einer guten physischen Verfassung befinden. Neben all dem Vielen das zu tun und zu bedenken ist – kümmern Sie sich um sich.
- Gesund essen
- Viel trinken
- Bewegung
- Schlaf
Binden Sie diese Punkte unbedingt in Ihren Tagesablauf ein. Ihre Nerven werden es Ihnen danken.
3. Hilfe
Fordern Sie aktiv Unterstützung an und geben Sie Unterstützung.
- Berater wie wir sind BAFA zertifiziert. Das heißt, Unternehmensberatungen können in Anspruch genommen werden. Die EU bezuschusst diese mit bis zu 90%. Informationen hierzu erhalten Sie über die Website der BAFA oder über uns.
- Ihr Bankberater hilft weiter. Soweit er kann. Im Moment sind Hilfen staatlich zugesagt, wie dies abgewickelt wird ist derzeit nicht klar. Es dauert noch. Die Regierung arbeitet mit Hochdruck daran. Fragen Sie trotzdem nach wenn Sie Fragen haben. Der Berater Ihrer Hausbank tut wie so viele im Moment alles dafür, schnelle Hilfe zu leisten.
- IHK, HWK und das Institut für freie Berufe ist weiter Ansprechpartner für Sie. Hier werden die Webseiten ständig aktualisiert.
- Geben Sie Ihr Wissen weiter. Vielleicht haben Sie schon Informationen die weiter helfen. Geben Sie diese weiter an befreundete Unternehmer und Kunden. Im Moment ist jeder froh, sich möglichst wenig selbst darum kümmern zu müssen. Über Zeitersparnis freut sich jeder.
- Ihr Steuerberater kennt sich aus mit der Stundung von Steuern. Informieren Sie sich bei ihm. Wenn das Telefon besetzt ist, nutzen Sie eine E-Mail.
4. Pläne erstellen
Zu wissen was kommt gibt Sicherheit. Auch wenn es im Moment niemand wirklich weiß. Um für den Fall einer Liquiditätsschwierigkeit gewappnet zu sein, hilft es zumindest die Fakten zu kennen. Eine wichtige Voraussetzung um rechtzeitig zu agieren. Sie müssen wissen ab wann Ihre Liquidität zu Ende geht, nur dann reagieren Sie aktiv und rechtzeitig.
Erstellen Sie drei Pläne, mindestens für die nächsten 6 Monate.
1. Im besten Fall | 2. Realistisch gedacht | 3. Im schlechtesten Fall.
- Persönliche Einnahmen und Ausgaben
- Betriebliche Einnahmen und Ausgaben
- Offene Rechnungen – Debitoren und Kreditoren
- Bringen Sie die Zahlen zusammen – Die Antwort auf: Wie steht es um meine Liquidität?
Dies ist die einfachste Form einer Planung. Sollten Sie genauere Planungen schnell erstellen können, ist dies vorteilhaft. Melden Sie sich am besten sofort bei Ihrer Hausbank. Auch wenn diese noch nicht genau weiß zu welchen Konditionen Ihnen Hilfen angeboten werden können. Je früher die Beantragung läuft, desto mehr Zeit haben um die erforderlichen Unterlagen bei zu bringen.
5. Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten.
Es gibt Lösungen. Immer. Für alles.
Besonders wichtig in Zeiten wie diesen ist es die Kommunikation aufrecht zu erhalten. Besprechen Sie sich. Auch falls Sie aktuell nicht sofort bezahlen können, suchen Sie bitte das Gespräch. So können sich alle Beteiligten auf die Tatsachen einstellen. Auch wenn dies in manchen Fällen sicher schwierig ist, besser als hoffen und bangen ist es immer, informiert zu sein.
6. Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter mit.
Halten jetzt alle zusammen? Das ist es, was Unternehmen jetzt brauchen. Schaffen Sie durch besonnene Kommunikation ein gutes Klima. Ein Klima, in dem Menschen sich gehört und gesehen fühlen.
„Werden wir entlassen? Wie geht es weiter? Kann ich einen Nebenjob annehmen? Reicht mir Kurzarbeitergeld?“ Diese und viele weitere Fragen treiben Ihre Mitarbeiter um. Halten Sie Ihr Team informiert. Tägliche digitale Meetings sind eine gute Möglichkeiten allen Mitarbeitern Informationen und Gelegenheit zu fragen zu geben. Alle müssen wissen was los ist. Welche Stimmung herrscht, welche Ängste sind da? Nur der regelmäßige Austausch gibt Ihnen die Möglichkeit, rechtzeitig zu agieren. Die Situation ist für Sie als Unternehmer/in schwierig, keine Frage. Für Ihre Mitarbeiter auch. Jetzt zeigt sich, wer loyal führen kann.
7. Die Stimmung managen.
Die vorherrschende Stimmung schafft Tatsachen. Sorgen Sie aktiv dafür, dass die Stimmung nicht kippt. Am besten gelingt dies durch angepasste Kommunikation. So viel wie möglich und nicht mehr als nötig. Überfrachten Sie bitte weder Kunden noch Mitarbeiter mit Informationen, halten Sie auch Wichtiges nicht zurück. Überlegen Sie genau, was für ein gutes Stimmungsbild nötig ist. Was es jetzt braucht sind auch, klare Ansagen. Werden Sie sich bitte zuerst selbst klar über die nächsten Schritte. Erst dann macht es Sinn, darüber zu sprechen.
Vielleicht ist gerade jetzt die richtige Zeit auch dem Team mal wieder danke zu sagen. Ein wertschätzender Umgang miteinander ist gerade in Krisenzeiten besonders wichtig.
Viele Mitarbeiter bleiben zu Hause. Viele sind im Home-Office. Sie und Ihre Führungskräfte müssen trotzdem ansprechbar bleiben. Legen Sie feste Zeiten fest in denen Sie für wichtige Fragen erreichbar sind.
8. Vorbild sein.
Niemandem nützt Panik. Tun Sie alles dafür in einem Zustand zu sein, der es möglich macht, besonnen zu agieren. Ihre Ruhe strahlt ab. Egal ob zu Mitarbeitern oder Kunden. Alle fühlen sich wohl mit einem Chef / einer Chefin die besonnen voran schreitet. Je besser es Ihnen gelingt, ruhig zu bleiben, desto ruhiger wird es trotz aller Neuerungen auch in Ihrem Umfeld bleiben.
9. Ausgleich schaffen.
Kino, Sportstudio, Schwimmbad, Kneipenabend – das geht alles derzeit nicht. Aber was geht? Ein gutes Buch, ein Spaziergang, mal wieder ein Spieleabend mit der Familie, raus in den Wald, Sportstunde mit YouTube usw. Bitte denken Sie auch in Corona-Zeiten daran, dass Ihre Psyche eine Pause braucht. Nehmen Sie sich die Zeit. Es ist wichtig.
Der Gastbeitrag erschien durch Getrud Hansel von der Schule für Unternehmer. Seit 1993 werden dort Unternehmen in Phasen der Gründung, des Wachstums, der Sicherung und der Neuausrichtung begleitet. Zum Leistungsspektrum der Schule für Unternehmer gehören Coaching, Seminare und Training.
Kontakt | Schule für Unternehmer:
Gertrud Hansel
Website: https://www.schule-fuer-unternehmer.de/
E-Mail: info@schule-fuer-unternehmer.de
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