Datenschutz, Souveränität, Sicherheit: Globale Umbrüche haben alte Ängste neu entfacht – und Microsoft antwortet mit einem klaren Versprechen. Was hinter dem „European Digital Commitment“ steckt und was es für Unternehmen bedeutet.
Handelskonflikte, Signal-Chats, Gesetzesinitiativen mit zweifelhafter Datenethik. In den USA weht ein neuer Wind. Das Vertrauen Europas in die Datensicherheit der Supermacht ist erschüttert – und auch in dort ansässige Techkonzerne. Der Ruf nach einer europäischen Office-Alternative wird lauter und zeigt: Die Sehnsucht nach digitaler Unabhängigkeit ist real – und längst in konkrete Initiativen übergegangen. In Europa wächst die Sorge: Was passiert mit unseren Daten, wenn politische Interessen über Datenschutz gestellt werden? Was, wenn ein Machtwort aus Washington plötzlich dafür sorgt, dass europäische Daten nicht mehr sicher sind? Oder wenn politische Interessen über den Schutz von Informationen gestellt werden?
Diese Fragen treiben nicht nur Behörden und Konzerne um, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen. Genau darauf hat Microsoft nun reagiert – mit einem klaren Versprechen an Europa. In seinem Blogbeitrag macht Brad Smith, Präsident und Vice Chair des Konzerns, fünf Zusagen an Europa. Sie sollen Vertrauen schaffen, wo Zweifel aufkommen.
„Diese Aussagen sind ein starkes Signal. Sie zeigen: Microsoft steht zu Europa – technisch, wirtschaftlich und rechtlich. Und das auf Augenhöhe mit den europäischen Partnern“, sagt Tobias Wirth, Geschäftsführer der fly-tech IT GmbH. Was genau hinter dem „European Digital Commitment“ steckt, haben wir zusammengefasst.
1. Wir werden dabei helfen, ein breit aufgestelltes Cloud- und KI-Ökosystem in Europa zu bauen
Microsoft will seine Cloud-Infrastruktur in Europa massiv erweitern. 40 Prozent Wachstum bis 2027, neue Cloud-Regionen in 16 Ländern, darunter auch eine neue im Rheinischen Revier. Ziel: Datenverarbeitung unter europäischem Recht, in Rechenzentren vor Ort. „Das schafft Vertrauen, weil wir wissen, dass europäische Gesetze gelten. Und weil Investitionen in dieser Größenordnung zeigen: Microsoft meint es ernst“, ordnet Tobias Wirth ein.
2. Wir werden Europas digitale Resilienz aufrechterhalten, auch in Zeiten geopolitischer Volatilität
Brad Smith hat klar gesagt: Wenn eine Regierung Microsoft auffordert, die Cloud in Europa abzuschalten, wird das Unternehmen sich juristisch dagegen wehren. Das ist kein Lippenbekenntnis. Microsoft hat in der Vergangenheit bereits gegen US-Behörden geklagt, um europäische Daten zu schützen.
3. Wir werden die Privatsphäre europäischer Daten weiterhin schützen
Ein zentrales Versprechen von Brad Smith: Die Privatsphäre europäischer KundInnen bleibt geschützt. Technisch, rechtlich und organisatorisch. Mit dem Projekt EU Data Boundary, der EU-Datengrenze, hat Microsoft seine gesamte Cloud-Infrastruktur so umgestellt, dass alle relevanten Kundendaten aus der EU auch ausschließlich innerhalb Europas gespeichert und verarbeitet werden – von Microsoft 365 bis Azure und Dynamics.
Doch Microsoft geht noch weiter: Wer möchte, kann mit Lösungen wie Azure Key Vault, Customer Lockbox oder Confidential Compute die Kontrolle über seine Daten vollständig behalten. Selbst Microsoft hat dann keinen Zugriff mehr auf die Inhalte, nicht einmal zu Supportzwecken, ohne vorherige ausdrückliche Freigabe. Außerdem verspricht Microsoft, sich unrechtmäßigen Behördenanfragen aus dem Ausland mit allen juristischen Mitteln zu widersetzen – zum Schutz europäischer KundInnen.
„Wir sehen jeden Tag, dass Microsoft Datenschutz ernst nimmt. Wenn wir konkrete Anforderungen hatten, war der Draht immer kurz und die Lösungen schnell da“, sagt Tobias Wirth. „Das gibt uns Sicherheit. Und wir können das Vertrauen mit gutem Gewissen an unsere KundInnen weitergeben.“
4. Wir werden stets helfen, Europas Cybersicherheit zu schützen und zu verteidigen
Als Russland 2022 die Ukraine angriff, reagierte Microsoft innerhalb kürzester Zeit: Kritische Daten wurden in sichere Rechenzentren in Europa verlagert, um sie vor physischer Zerstörung und digitalen Angriffen zu schützen. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie eine dezentrale technologische Infrastruktur in Krisenzeiten Stabilität sichern kann.
Die schnelle Reaktion Microsofts auf den Ukraine-Krieg zeigte, wie wichtig dezentrale Infrastruktur für Europas digitale Resilienz ist. Aufbauend auf diesen Erfahrungen geht Microsoft nun einen Schritt weiter: Mit der Ernennung eines Deputy CISO für Europa wird sichergestellt, dass alle Cloud-Dienste den strengen EU-Vorgaben wie DORA, NIS 2 und dem geplanten Cyber Resilience Act entsprechen.
Mit dieser Struktur zeigt Microsoft, dass Cybersicherheit nicht nur technisch, sondern auch regulatorisch ernst genommen wird. „Gerade in Zeiten zunehmender Cyberangriffe ist das ein starkes und wichtiges Signal“, betont Tobias Wirth.
5. Wir werden zur Stärkung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit Europas beitragen, auch im Bereich Open Source
Microsoft unterstützt europäische Partner beim Aufbau eigener Cloud- und KI-Lösungen. Delos in Deutschland ist so ein Projekt: ein Gemeinschaftsunternehmen mit SAP und Arvato Systems, das speziell für den öffentlichen Sektor eine souveräne Cloud aufbaut – gehostet in deutschen Rechenzentren, betrieben nach deutschem Recht.
Darüber hinaus bietet Microsoft mit der „Cloud for Sovereignty“ ein umfassendes Paket für öffentliche Stellen, das vollständige Kontrolle über Speicherort, Verschlüsselung und Zugriffsrechte gewährleistet.
Damit können Behörden und Institutionen moderne KI- und Cloud-Dienste nutzen, ohne dabei auf Datenschutz oder regulatorische Anforderungen zu verzichten. „Das zeigt: Microsoft will ein Ökosystem fördern, in dem Open Source, Mittelstand und Tech-Konzerne gemeinsam arbeiten. Nur so kann digitale Souveränität in Europa funktionieren“, betont Tobias Wirth.
Was dieses Bekenntnis zu Europa für unsere KundInnen bedeutet

„Wir arbeiten seit mehr als zwei Jahrzehnten eng mit Microsoft zusammen. Unser Vertrauen ist über viele Jahre gewachsen. Die Abschaltung unserer eigenen Rechenzentren war ein klarer Schritt und Beweis dafür, dass wir an die Microsoft Cloud glauben. Weil wir wissen, dass unsere Daten dort sicher aufgehoben sind“, sagt Tobias Wirth.
„Das Commitment von Microsoft ist mehr als ein Versprechen. Es ist ein starkes, verbindliches Zeichen an Europa“, betont Tobias Wirth. Er ist sich sicher: „Gerade für Unternehmen und Organisationen, die auf Microsoft setzen, ist das eine Bestätigung: Der eingeschlagene Weg ist zukunftsfähig – technisch, rechtlich und strategisch.“